Sunday 27 September 2009

Pflegemaßnahmen für Rasenflächen im Herbst





Pflegemaßnahmen für Rasenflächen im Herbst



Gut gepflegte Rasenflächen werden im Herbst durch spezielle Maßnahmen auf die bevorstehende Winterzeit vorbereitet:






Mähen: Alle Rasenflächen werden weiter regelmäßig gemäht, wobei nach den heissen Sommertagen die Mähhöhe wieder auf 3,5 cm gesenkt werden kann.



Je nach Witterung muss das Mähen bis Oktober/November fortgesetzt werden, solange bis das Wachstum der Gräser kältebedingt eingestellt wird.



Beim letzten Mähen vor dem Winter ist darauf zu achten, dass das Mähgut sorgfältig abgesammelt wird. Liegengebliebenes Mähgut oder zu lange Grashalme, die sich bei Schneefall umlegen, führen zu Faulstellen im Rasen und damit zu Fehlstellen im folgenden Frühjahr.






Wässern: Wenn im Herbst längere Trockenzeiten auftreten, müssen Rasenflächen auch in dieser Jahreszeit bewässert werden. Wöchentliche Wassergaben von 10- 15 l/m2 reichen aus. AbnehmendeTemperaturen und stärkere Taubildung ab September reduzieren den Beregnungsbedarf von Rasen im Verlauf des Herbstes.






Düngen: Bei der Düngung werden jetzt spezielle Herbstdünger mit verstärktem Kaliumanteil eingesetzt. Diese erhöhen die Stabilität der Rasengräser und machen den Rasen damit unempfindlicher gegenüber Krankheiten und Frostschäden.



Ein Verhältnis von Stickstoff zu Kali von 1 : 2 wird dabei für 1-2 Gaben im September/Oktober empfohlen. Eine ausreichende Herbstdüngung des Rasens reduziert auch die Ausbreitung von Moos im nächsten Frühjahr.



Reine Stickstoffgaben ohne Kalium führen zu weichen Grashalmen, die besonders unter Schnee für Schneeschimmel anfällig sind und sollten daher vermieden werden.



Rasenmischungen mitRohrschwingel (Mediterraner Rasen, Rustica oder Schattenrasen) benötigen auch im Herbst noch ein volles Nährstoffangebot, d.h. eine weitere zusätzliche Düngergabe.



Dasselbe trifft auch für Mischungen aus Wiesenrispensorten (Kentucky Rasen) zu, die bis zum Winterbeginn besser versorgt werden müssen. Eine ausreichende Nährstoffversorgung bei Kentucky Rasen im Herbst ist die beste Massnahme gegendas Auftreten von rostpilzen, gegenüber die die Wiesenrispe etwas anfällig ist.






Rasenansaat: Eine Rasenansaat im Herbst ist nur bis Ende Septenber, spätestens bis Mitte Oktober möglich, um noch im alten Jahr eine ausreichende Gräserentwicklung zu erreichen.



Bei späteren Terminen ist es besser, die Ansaat auf das Frühjahr zu verschieben oder Rollrasen einzusetzen.






Rollrasenverlegung: Das sofortige Begrünen von Flächen mit Rollrasen ist im Herbst bis zum Beginn von Dauerfrösten möglich, nach unseren Erfahrungen der letzten Jahre meist bis Mitte Dezember. Auch bei Tagestemperaturen etwas über Null Grad kann Rollrasen geerntet und verlegt werden. Wenn er nach dem Verlegen mit 20 l/m2 intensiv gewässert und angewalzt wird, können nachfolgende Dauerfrostperioden die neuverlegten Rasenflächen nicht schädigen, der Rollrasen wächst mit dem nächsten Tauwetter weiter.



Friday 25 September 2009

Schäden an Rollrasen durch Überhitzung beim Transprt vermeiden

Besonders in den warmen Sommermonaten kann es beim Transport von Rollrasen von der Rasenschule zum Kunden durch hohe Aussentemperaturen und Stoffwechselprozesse der Rasenpflanzen zu irreversiblen Hitzeschäden kommen.
Ab Temperaturen von 55 - 65 Grad Celsius in der Rollrasenpalette werden die Rasengräser so geschädigt, dass sie am neuen Standort nicht weiterwachsen.
Hitzeschäden sind bei der Annahme der Rollrasenlieferung daran erkennbar, dass die Rasenrollen nach Silage riechen und heiss sind.
Wenn sie verlegt werden, bleichen die geschädigten Teile innerhalb weniger Tage aus und das im Foto deutlich zu sehende Muster von sich wiederholenden Schadstellen wird sichtbar.
Hier hilft nur das Auswechseln der geschädigten Rasenrollen durch neuen Rollrasen.
Daher ist es wichtig, alles zu tun, damit die Zeit von der Ernte des Rollrasens in der Rasenschule bis zum Verlegen am Standort beim Kunden minimiert wird und die Temperaturen niedrig gehalten werden.
Folgende Hinweise können dabei hilfreich sein:
- Sorgen für kurze und schnelle Transportwege von der Rasenschule zum Kunden
- Die mit Rollrasen zu belegende Fläche muss vor Bestellung fertig sein, um ein sofortiges Verlegen nach Lieferung zu ermöglichen.
- Rasenpaletten bei Ankunft in den Schatten stellen und die Verpackung lösen.
- Achtung: Nicht in die Rollrasenpaletten wässern, das führt zu höheren Temperaturen, wichtig ist schnelles Verlegen des Rollrasens und Wässern erst nach dem Verlegen
- Rollrasen nach dem Verlegen anwalzen und sofort mit 20 l/m2 intensiv anwässern
- Rollrasen, der nicht am Liefertag am Endstandort verlegt werden kann, muss auf Nebenflächen ausgerollt und angefeuchtet werden, um dann am Folgetag verarbeitet zu werden
- Hitzeperioden nach Möglichkeit vermeiden und kühlere Witterungsperioden abwarten

Rollrasen schützt Deiche sofort vor Hochwasserschäden

Rollrasen hat sich neben seiner Verwendung für Sportflächen und private Gärten als effektiver Baustoff im Hochwassserschutz herausgestellt.
In speziellen Rasenmischungen für Deiche und Regenrückhaltebecken werden neben den Rasenarten Weidelgras, Wiesenrispe und Rotschwingel überflutungsresistente Arten wie Wiesenfuchsschwanz und standorttypische Kräuter ausgesät, die der am Standort vorhandenen Artengemeinschaft nahe kommen.
Nach fast einjähriger Vorkultur in Rollrasenschulen werden diese Mischungen als Rollrasen geschält und für spezielle Hochwasserschutzprojekte verwendet.
Dabei gehen die in den neuen deutschen Bundesländern für den Hochwasserschutz verantwortlichen Talsperrenverwaltungen seit dem Oderhochwasser sehr kostenbewusst mit dem neuen Baustoff um.
Während die Deiche von März bis September mit Rasenansaaten schnell begrünt werden können, wird Rollrasen vorrangig in der Zeit von Ende September bis Anfang März eingesetzt und speziell die hochwassergefährdete Wasserseite der Deiche damit geschützt.
Durch die Verwendung von Rasennägeln an Böschungen schützt Rollrasen vor Bodenerosion durch Hochwasser oder starke Niederschläge sofort nach den Verlegen.
Er kann zu jeder frostfreien Zeit bis in den Dezember verlegt werden und wächst auch dann an, wenn nach dem Verlegen mit Wässern und Walzen Dauerfröste einsetzen.
Auf dem Foto ist ein Elbedeichabschnitt bei Gallin nahe Wittenberg nach dem Hochwasser von März 2006 zu sehen.
Der Deich wurde Ende Dezember 2005 bis zum Dauerfrostbeginn mit Rollrasen belegt und angenagelt. Die Arbeit konnte durch beginnenden Dauerfrost nicht beendet werden und nach Ende der Frostperiode setzte im Februar/März 2006 Hochwasser ein. Nach dem Abzug des Hochwassers zeigte sich, dass der Rollrasen seine Hochwasserschutzfunktion voll erfüllt hat und nicht eine Rolle weggeschwemmt wurde.
Demgegenüber waren an dem im Foto vorderen ungeschützten Deichabschnitt durch das Hochwasser bis zu 50 cm tiefe Bodenabträge festzustellen, die eine neue Profilierung des Deiches notwendig machte.